Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls

Wenn wir "wissen", dass wir zum Scheitern veurteilt sind, verhalten wir uns so, dass sichergestellt wird, dass die Realität am Ende unserem "Wissen" entspricht.

Was die meisten von uns, so paradox es klingen mag, aufbringen müssen, ist der Mut, Glück ohne Selbstsabotage so lange zu tolerieren, bis wir die Furcht davor verlieren und merken, dass es uns nicht vernichtet.

Beharrlichkeit baut das Selbstwertgefühl auf.

Hervorragende Leute mit einem mangelnden Selbstwertgefühl handeln jeden Tag ihren eigenen Interessen zuwider.

Das Selbst-Konzept ist das Schicksal. Oder präziser: Im allgemeinen zumindest. Das Selbst-Konzept ist das, was wir bewußt und unbewußt glauben, was und wer wir sind.

Selbst-Wirksamkeit ist also das Vertrauen in die in unserem Inneren ablaufenden Prozesse - und infolgedessen die Disposition für die Erwartung, dass unsere Bemühungen mit Erfolg belohnt werden.

Mir fehlt etwas auf einer sehr elementaren Ebene, wenn ich nicht in der Lage bin, persönliche und berufliche Beziehungen aufzubauen, die beiderseits - von mir und der anderen Partei - als positiv empfunden werden (und das ist im zwischenmenschlichen Bereich mit Kompetenz gemeint).

Selbstachtung ist die Überzeugung von unserem eigenen Wert.

Um unser Leben erfolgreich gestalten zu können, brauchen wir Werte, an die wir uns halten und nach denen wir streben können.

Und in dem Maße, wie wir diesem Maßstab nicht gerecht werden und eine Kluft zwischen unseren Idealen und der Praxis entsteht, in dem Maße leidet die Selbstachtung.

Entspanntsein bedingt, dass wir uns nicht vor uns selbst verstecken und in Frieden leben mit dem, wer wir sind.

Eine chronische Anspannung vermittelt die Botschaft, dass im Inneren etwas gespalten ist, dass das Selbst in irgendeiner Form gemieden oder abgelehnt wird, dass man mit einem Teil des Selbst nichts zu tun haben will oder ein Teil des Selbst an einer sehr kurzen Leine gehalten wird.

Klar dürfte sein, dass bewusst leben und nach Maßgabe der Vernunft leben eng zusammenhängen.

Ein hohes Selbstwertgefühl ist naturgemäß an der Realität orientiert.

Das Selbstwertgefühl fließt mit der Realität; Selbstzweifel kämpfen dagegen an. Das Selbstwertgefühl beschleunigt die Reaktionszeit; Selbstzweifel verlangsamen sie.

In einem Kommentar zu dem Gebot, man solle seinen nächsten lieben wie sich selbst, erklärt der Philosoph Eric Hoffer, genau das sei das Problem. Dass nämlich Personen, die sich selbst hassen, auch andere hassen.

Ein individuum ist soweit gesund, wie es sich im Grundsatz von dem Motiv der Zuversicht leiten lässt (das in der Liebe zum Selbst und in der Liebe zum Leben zum Ausdruck kommt)                     

Und das Maß, inwieweit es sich vom Motiv der Furcht leiten lässt, ist der Maßstab für ein unterentwickeltes Selbstwertgefühl.

Es liegt in der Natur eines Wertes, dass er das Objekt einer Handlung ist. Und dazu gehört auch der Wert des Selbstwertgefühls.

Wir wissen, dass ein aufrichtiges Bemühen, Dinge zu verstehen, das Selbstvertrauen beflügelt, und dass der Verzicht auf dieses Bemühen einen gegenteiligen Effekt hat.

Wir müssen werden, was wir lehren möchten.

Die Praktiken, die ich als sechs Säulen des Selbstwertgefühls bezeichne, sind: 1. Bewusst leben 2. sich selbst annehmen 3.Eigenverantwortlich leben 4. Sich selbstsicher behaupten 5. Zielgerichtet leben 6. Persönliche Integrität

Wenn wir unseren Aktivitäten nicht ein angemessenes Bewusstsein entgegenbringen, leben wir nicht bewusst.

Wir können uns nicht kompetent fühlen und unseren Wert schätzen, wenn wir ein Leben in geistiger Umnachtung führen.

Das Selbstwertgefühl ist der Ruf, den wir bei uns selbst erwerben.

Bewusst leben heißt, der Realität verantwortlich Rechnung zu tragen. Wer sagt denn, dass uns das, was wir sehen, gefallen muss? Wir müssen aber erkennen, dass das, was ist, ist, und dass das, was nicht ist, nicht ist.

Um bewusst zu leben, muss ich empfänglich für diese Unterscheidungen sein. Was ich wahrnehme, wie ich das Wahrgenommene interpretiere, und was ich in diesem Zusammenhang fühle, sind drei völlig verschiedene Fragen.

Zu einem bewussten Leben gehört auch, sich in acht zu nehmen vor dem mitunter verlockenden Zugriff des Unbewussten. Und das erfordert, dass wir uns selbst gegenüber erbarmungslos ehrlich sind.

Bewusst leben heißt also auch, darauf zu achten, dass mein Handeln meinen Zielen entspricht, so dass ich Abweichungen erkennen kann.

Wenn wir aufgeben, den Rückzug antreten, in Passivität verfallen oder nur so tun, als ob wir es versuchten, ohne es jedoch ernst zu meinen, so schrumpfen wir auf der Ebene unseres Bewusstseins. - Um den Schmerzen und Frustrationen zu entgehen, die sich infolge unserer vergeblichen Bemühungen einstellen.

Ich lebe nicht bewusst, wenn mein Bewusstsein für alles, aber nur nicht dafür genutzt wird, um mich selbst zu verstehen.

Zu einem bewussten Leben gehört, dass wir mit Vernunft und ausgehend von unseren persönlichen Erfahrungen über die Werte nachdenken, die wir für unsere Zwecke und Ziele übernehmen wollen.

Bei Abhängigkeitsproblem ist wohl nicht zu übersehen, dass das Bewusstsein gemieden wird.

Dass man einmal wach wird ist keine Garantie, dass man auch wach bleibt.

Wer sich nicht selbst annimmt, kann kein Selbstwertgefühl haben.

Während das Selbstwertgefühl etwas ist, was wir erfahren, ist die Selbstannahme etwas, was wir tun. Negativ ausgedrückt: Selbstannahme ist die Weigerung, in einem feindschaftlichen Verhältnis zu mir selbst zu stehen.

Wenn wir uns auf negative Gefühle voll einlassen, sie erfahren und akzeptieren, ist es uns oft möglich, sie loszulassen.

Zur Selbstannahme gehört die Idee des Mitgefühls, sich selbst ein Freund sein.

Wenn ich den Schmerz der Isolation zugelassen und es mir erlaubt hätte, ihn wirklich zu fühlen, ohne Selbstvorwürfe, so hätte ich Freundschaften geschlossen, mit beiden Geschlechtern, und ich hätte das Interesse und Wohlwollen gesehen, das mir so oft entgegengebracht wurde.

Es galt, das mein Selbstwertgefühl in dem Zuge wuchs, wie ich es später lernte, jene bis dahin abgelehnten Teile des Selbst von mir aus zu schätzen.

Wenn wir ein Gefühl ( oder einen Gedanken oder eine Erinnerung) nicht akzeptieren können, dann sollten wir unseren Widerstand akzeptieren.

Die Annahme dessen, was ist, ist die Voraussetzung für Veränderungen.

Wir können nicht nur vor unserer Schattenseite, sondern auch vor unserer Sonnenseite weglaufen - vor allem, was die Gefahr in sich birgt, dass wir irgendwie aus der Masse heraustreten oder alleine dastehen, dass der Held in uns geweckt werden könnte, dass wir zu einer höheren Bewusstseinsebene vorstoßen.

Um das Gefühl zu haben, dass ich lebenstüchtig bin, und ein Anrecht habe, glücklich zu sein, brauche ich das Gefühl, dass ich mein Leben selbst kontrollieren kann.

Jeder ernstgemeinte Wunsch setzt voraus, dass ich realistisch die Frage beantworten kann: Was bin ich bereit zu tun, um das zu bekommen, was ich mir wünsche?

Wenn ich bereit bin anzuerkennen, dass meine Werthaltungen im wesentlichen eine Frage der Wahl und Entscheidung sind, dann kann ich meine Werte neu in Augenschein nehmen, sie hinterfragen und gegebenenfalls revidieren.

Mit der Übernahme meiner Verantwortung baue ich mein Selbstwertgefühl auf. Verantwortung= Die Fähigkeit, zu antworten

Mit der Übernahme von Verantwortung für unser eigenes Dasein erkennen wir gleichzeitig auch den Umstand an, dass andere nicht unsere Diener und nicht dazu da sind, unsere Bedürfnisse zu befriedigen.

Einer der entscheidensten Momente in diesem Sinne ist, wenn der Klient begreift: Es kommt niemand, der mein Leben so gestaltet, dass ich glücklich bin. Es kommt niemand, der meine Probleme löst. Wenn ich nicht selbst etwas tue, wird sich nichts zum Besseren wenden.

Notwendig ist, dass man selbst weiß, was man denkt - authentisch, sich selbst treu bleiben. Für jede Situation gilt jedoch, dass wir zwischen authentisch und nicht authentisch, zwischen wirklich und unwirklich wählen können.

Selbstbehauptung praktizieren, in einer vernünftigen und angemessenen Weise, heißt, dass ich mich meinem Recht zu leben verpflichtet fühle, was sich aus der Tatsache ergibt, dass ich weiß, dass mein Leben nicht anderen gehört und ich nicht hier bin, um die Erwartungen anderer zu erfüllen.

Individuation ist für all diejenigen mit dem Schreckgespenst der Isolation verbunden, die sie noch nicht erreicht und noch nicht begriffen haben, dass sie nicht nur kein Feind von Gemeinschaft, sondern die unabdingbare Voraussetzung dafür ist.

Personen mit einem mangelhaft entwickelten Identitätsgefühl machen sich oft weis: Wenn ich meine Persönlichkeit zum Ausdruck bringe, provoziere ich vielleicht Ablehnung. Und wir sagen: Haben sie den Mut zu sein, wer sie sind.

Unser Selbstwertgefühl wird unter anderem dadurch aufgebaut, dass wir uns in Situationen behaupten, in denen es uns nicht leichtfällt.

Ziele, die nicht konkret an einen Aktionsplan gebunden sind, werden nicht verwirklicht.

Selbstdisziplin setzt die Fähigkeit voraus, zugunsten eines entfernteren Ziels auf unmittelbare Belohnungen verzichten zu können.

Die Macht liegt in der Quelle des Reichtums und nicht im Reichtum selbst. Das gleiche Prinzip gilt für das Verhältnis von Selbstwertgefühl und äußeren Leistungen.

Wenn es um die Frage des Selbstwertgefühls geht, muss ich mir die Frage stellen: "Liegt diese Angelegenheit innerhalb meiner direkten, willentlichen Kontrolle? Oder gibt es zumindest ursächlich eine Verbindung zu Dingen, die meiner direkten, willentlichen Kontrolle unterliegen?"

Integrität ist die Integration von Idealen, Überzeugungen, Maßstäben, Einstellungen - und von Verhalten. Wenn unser Verhalten mit unseren Wertvorstellungen übereinstimmt, wenn unsere Ideale in Einklang mit unserem Handeln sind, dann haben wir Integrität.

Vereinfacht ausgedrückt beinhaltet die Frage der Integrität folgende Fragen: Bin ich ehrlich, zuverlässig und vertrauenswürdig? Halte ich meine Versprechen?                 

Tue ich das, was ich vermeintlich bewundere und vermeide ich das, was ich vorgeblich verabscheue?Bin ich fair und gerecht im Umgang mit anderen?

Integrität heißt Übereinstimmung. Worte und Verhalten stimmen überein.

Im Gerichtssaal meines Verstandes gibt es nur ein Urteil, das zählt: meins. Mein Ego, das "ich" im Zentrum meines Bewusstseins ist der Richter, vor dem es kein Entkommen gibt.

Der Kern von Schuldgefühlen, ob größere oder kleinere, sind moralische Selbstvorwürfe.

Verhaltensweisen, die ein gutes Selbstwertgefühl erzeugen, sind zugleich auch Ausdruck eines gesunden Selbstwertgefühls. (Zirkularität).

Wenn andere mich unhöflich oder respektlos behandeln, so zeigt das, wer sie sind, nicht wer ich bin. Es betrifft mich nur, wenn ich ihre Behandlung als richtig akzeptiere.

Mit Beharrlichkeit kann ich die Dinge verstehen lernen, die ich verstehen muss.

Ich akzeptiere letzten Endes, dass ich alleine bin. Das heißt, ich akzeptiere, dass niemand kommt, um mein Leben zu richten oder mich zu retten oder meine schlechten Kindheitserfahrungen wiedergutzumachen oder mich von den Konsequenzen meiner Entscheidungen und Handlungen zu bewahren.

Im Prinzip gilt: Das Bewusstsein ist zuverlässig. Wissen ist erwerbbar. Die Realität ist erkennbar.

Wir sollten uns von der Idee verabschieden, Selbstaufopferung als moralisches Ideal zu betrachten.

Auch angesichts von Hindernissen an dem Willen festzuhalten, Dinge verstehen zu wollen, ist das Heldentum des Bewusstseins.

Bezeichnend für einen großen Lehrer, eine große Mutter, einen großen Psychotherapeuten, oder einen großen Trainer ist der feste Glaube an die Fähigkeiten der Person, mit der sie zu tun haben.

Eines der größten Geschenke, das ein Lehrer einem Schüler machen kann, ist, dass er sich weigert, das von Minderwertigkeitsgefühlen geprägte negative Selbstbild des Schülers zu akzeptieren und hinter dieser Fassade auf einer tieferen Ebene das stärkere Selbst zu sehen.

Lehrer, die möchten, dass Kinder ihr Bestes geben, müssen ihnen vermitteln, dass sie ebendas von ihnen erwarten.

Im Geschäft: Ein übertriebenes Festhalten an Bekanntem und Vertrautem ist kostspielig und gefährlich geworden und stellt, weil es möglicherweise überaltert ist, ein nicht unerhebliches Risiko für das Unternehmen und den einzelnen Beschäftigten dar.

Die besseren Unternehmen haben im übrigen begriffen, dass der Mann oder die Frau in der Halle im Zweifel besser wissen, welche Verbesserungen - an Waren, Dienstleistungen, innerbetrieblichen Abläufen - möglich und notwendig sind, als Personen in den höheren Etagen, die etwas weiter weg vom unmittelbaren Geschehen sind.

Das Unternehmertum ist von seiner Natur her antiautoritär. Es ist "anti-status-quo". Es arbeitet stets darauf hin, das Bestehende zu überholen. Der Ökonom Joseph Schumpeter sprach eingangs dieses Jahrhunderts in Zusammenhang mit der Arbeit des Unternehmers von "schöpferischer Zerstörung".

Je instabiler die Wirtschaft und je rapider sich Veränderungen vollziehen, desto dringlicher werden viele Personen mit einem gesunden Selbstwertgefühl gebraucht.

Nicht alle Kommunikationsprobleme sind das Ergebnis unzureichender Bildung. Manchmal ist die Ursache ein Selbstbild, das zu Selbstsabotage führt.

Im Geschäft: Animieren sie Leute, ihnen per Feedback verstehen zu geben, welche Art von Boss sie sind. Ich gebe demjenigen Recht, der einmal sagte: "Du bist der Typ von Manager, der du deinen Leuten zufolge bist."

Ein Kopf, der sich selbst misstraut, kann andere nicht inspirieren.

Warren Bennis, ein herausragender Experte in Managementfragen, sagt uns, dass das Kennzeichen der besten Leiter, die er untersuchte, ihre Leidenschaft für den Ausdruck der eigenen Persönlichkeit ist.

Die politischen Strategien, die das Selbstwertgefühl unterstützen, sind zugleich die Strategien, mit denen Geld zu machen ist. Einfach: Wenn sie Leute schlecht und respektlos behandeln, können sie nicht darauf hoffen, dass sie ihr Bestes geben.

Die Fähigkeit, gelassen und mitfühlend zuhören zu können, ist grundlegend für die Kunst des Heilens.

Es gibt kein Bedürfnis, das bei den meisten Menschen weniger erkannt wird als das Bedürfnis, in Kontakt mit ihren unentdeckten (und möglicherweise abgespaltenen) Ressourcen zu kommen.

Zu den Geheimnissen, die Virginia Satirs herausragende Begabung als Familientherapeutin ausmachten, gehörte ihre Überzeugung, dass alle Menschen die Ressourcen besaßen, die sie brauchten, um ihre Probleme zu lösen, sowie die Fähigkeit, ebendiese Überzeugung den Menschen zu vermitteln.

Überlebensstrategien, die unseren Interessen nicht dienlich sind, sondern uns in Wirklichkeit verletzen, an die wir uns aber dennoch um unseres Überlebens willen wie Schiffbrüchige auf stürmischer See klammern, werden von Psychologen als "neurotisch" bezeichnet.

Eine Person, die sich zeit ihres Lebens mit dem schmerzlichen Gefühl, abgelehnt zu werden herumschlägt, ist sich kaum des Umstandes bewusst, dass dieses Problem inzwischen soweit internalisiert wurde, dass daraus eine Selbst-Ablehnung wurde.

Muss es eigens erwähnt werden, dass wir kein gesundes Selbstwertgefühl haben können, wenn wir gleichzeitig einen Teil dessen, wer wir sind, verschmähen?

Es gibt in der Regel eine starke Parallele zwischen der Art und Weise, wie wir mit dem anderen Geschlecht in der Welt umgehen, und wie wir mit dem anderen Geschlecht in unserem Innern umgehen.

Denn eine der Barrieren, die das Wachstum des Selbstwertgefühls verhindern, können elterliche Stimmen sein, die das Individuum mit kritischen und sogar feindseligen Botschaften bombardieren.

Zu einer gesunden Entwicklung gehört, dass wir die Quelle der Zustimmung aus der Welt zu uns selbst verlagern. Wir verlagern sie von außen nach innen.