MindZip
„Instagram“ für brilliante Gedanken

Von Thomas Tenzler

 

MindZip Gründer Torsten Caspar

 

Kaum ist der Buchdeckel zugeklappt, ist das Gelesene (fast) schon wieder vergessen. Mit einer auf dem Markt bisher einzigartigen Idee hat der Frankfurter Gründer Torsten Caspar der sogenannten Vergessenskurve den Kampf angesagt und offeriert der Buchbranche eine neue, ungewöhnliche Publishing-Plattform.

Die Vergessenskurve, 1885 vom deutschen Gedächtnisforscher Hermann Ebbinghaus ermittelt, besagt zusammengefasst, dass das menschliche Gehirn bis zu 70% des neu Gelernten innerhalb der ersten Woche vergisst. „Der US-amerikanische Pädagoge Edgar Dale geht sogar davon aus, dass wir uns nur noch an 10% davon erinnern, was wir einmal gelesen haben“, sagt Caspar. Informationsüberfluss und Reizüberflutung sorgten zusätzlich dafür, dass neues Wissen schnell verblasse.

Capars Lösung heißt MindZipp: Die App fungiert zum einen als persönlicher Coach für nachhaltiges Lernen und bietet Verlagen und Autoren ein neues Format, das den Lebenszyklus eines Buches verlängert. „MindZip arbeitet selbst gewählte Inhalte häppchenweise mit dem Nutzer durch und sorgt mit einem Wiederholungsplan für die Verinnerlichung von Inhalten und langfristigen Lernerfolg“, erklärt der Gründer. Mit nur 5 Minuten MindZip pro Tag könne man bis zu 20 Bücher pro Jahr verinnerlichen. Ein wesentlicher Teil des MindZip Systems sind zum anderen verschiedene Werkzeuge zur Erstellung, Organisation und Veröffentlichung selbst erstellter Inhalte. Damit bietet MindZip jedem die Möglichkeit, andere als Influencer zu inspirieren. Eine Art Instagram für brillante Gedanken, wie der Entwickler betont. Mittlerweile ist die App in 14 Sprachen verfügbar und begeistert120.000 Nutzer weltweit.

Das Start-Up steht mit dieser Idee im Finale des diesjährigen CONTENTshift Wettbewerbs der Börsenvereinsgruppe im Rahmen der Frankfurter Buchmesse, wo es um den Titel „Content Startup of the Year 2018“ sowie um 10.000 Euro Preisgeld kämpft.