Manchmal ist nicht das Weitermachen selbstschädigend, sondern die anfängliche Entscheidung.

Von den sieben Todsünden in der mittelalterlichen Theologie hatten sechs mit Selbstbezogenheit zu tun (Gier, Neid, Gefräßigkeit, Lust, Stolz und Trägheit).

Das "Selbst" in Selbstschädigung bezieht sich nicht nur auf den physischen Körper, sondern auch auf das Selbst als bedeutungsvolle, bzw. symbolische Identität.

Sich wiederholende Handlungsloops mit negativem Outcome können als selbstzerstörerisch bezeichnet werden.

Rational sein bedeutet, das, was in unserem besten Interesse ist, herauszufinden und anzustreben.

Kontinuum selbstschädigender Verhaltensweisen (Gemeinsamkeit in Vorhersehbarkeit des Schadens): - Absichtliche Selbstschädigung - Möglichkeit eines Schadens wird anerkannt, aber heruntergespielt - Schaden wird nicht erkannt

Selbstschädiger müssen aufgrund der Motive, nicht aufgrund der Folgen ihres Verhaltens beurteilt werden.

Alkohol trägt dazu bei, die Selbsterkenntnis herabzusetzen: Er blendet unerwünschte Gedanken aus und lenkt die bewusste Aufmerksamkeit vom Selbst auf äußere Dinge.

Manche Menschen, die sich böswillig selbst schädigen, scheinen ewig an der falschen Stelle nach Liebe zu suchen.

Beurteilungsfehler führen zu Selbstschädigung. Menschen können ihre Fähigkeiten überschätzen, nicht richtig erkennen, was möglich und wahrscheinlich ist, oder bestimmte entscheidende Aspekte ihrer Situation ignorieren.

Menschen verursachen ihren Misserfolg und ihr Leid (manchmal) selbst, aber Mißerfolg und Leid sind selten oder nie ihr Ziel.

Unangebrachte Beharrlichkeit ist selbstschädigend. Die echte, psychische Anpassung besteht in der Fähigkeit zu erkennen, wann Beharrlichkeit sich lohnt und wann nicht.

Menschen mit starkem Selbstwertgefühl vertrauen darauf, dass sie schließlich doch noch Erfolg haben werden und reagieren deshalb mit Beharrlichkeit auf Misserfolge.

Nicht Entschlossenheit, Beharrlichkeit und die Weigerung ein Drückeberger zu sein, sind der Schlüssel zum Erfolg, sondern die sorgfältige Einschätzung ihrer selbst und der Umwelt. Entscheidend ist, dass man weiß, was einem in einer gegebenen Situation möglich ist.

Eine Fehleinschätzung kann darin bestehen, dass man nicht erkennt, dass ein Verhalten für die anstehende Aufgabe ungeeignet und daher zum Scheitern verurteilt ist.

Sobald Menschen eine gewisse Menge an Zeit, Energie, Geld oder anderen Ressourcen in ein Projekt investiert haben, geben sie es nicht gerne auf und stecken noch mehr in ein aussichtsloses Vorhaben.

Wenn man schon im Schlamm steckt und schmutzig geworden ist, widerstrebt es einem, sich umzudrehen und zurückzugehen; aber wenn man vorwärts geht, versinkt man vielleicht nur noch tiefer.

Ein Rückzug ist in gewisser Weise gleichbedeutend mit dem Eingeständnis, dass die erste Investition ein Fehler war. Dies ist besonders schwer vor jemandem zuzugeben, der von vorneherein gegen die Sache war.

Das Nicht-Reagieren, die Passivität bei Entscheidungen kann ein wirkungsvoller Mechanismus sein, um Anforderungen kurzfristig abzuweisen.

Gesundheit und Wohlbefinden hängen mit positiven Illusionen zusammen, also der Tendenz sich und seine Aussichten durch die rosarote Brille günstiger Verzerrungen zu sehen.

Gelernte Hilfslosigkeit entsteht dann, wenn Menschen aufgrund einer Reihe von Fehl- oder Rückschlägen eine passive, introvertierte Haltung annehmen, die sie dafür anfällig macht, schnell aufzugeben.

Menschen reagieren auf eine unkontrollierbare Situation oft mit verstärkter Bemühung, diese unter Kontrolle zu bekommen.

Bei der Altenpflege: Patienten sind an Orten, an dem sie manche Dinge selbst tun müssen (bspw. Zimmerpflanzen pflegen) besser aufgehoben.

Insgesamt hat gelernte Hilfslosigkeit damit zu tun, dass zu schnell aufgegeben wird, und scheint auf einer niedrigen Einschätzung des Selbst zu beruhen.

Damit andere sie mögen, müssen sie tun, was ihnen gefällt, und sie davon überzeugen, dass sie es nicht tun, damit sie Sie mögen.

Menschen mit niedrigem Status gewinnen wenig, wenn sie denen schmeicheln, die einen hohen Status haben.

In Verhandlungssituationen: Ganz allgemein kann die Tendenz, die Verhandlungssituation als einen Konflikt zwischen Gegnern zu sehen, in eine Sackgasse führen.

Das zu niedrige Ansetzen des Ziels ist vielleicht die Verhandlungsstrategie, die am offensichtlichsten falsch ist.

Das zu hohe Ansetzen des Ziels - der entgegengesetzte Fehler - beruht darauf, dass man die Stärke seiner Verhandlungsposition überschätzt und kann zu festgefahrenen Situationen führen.

Verhandlungsgeschick besteht demnach in einem klaren Bewusstsein der eigenen Verhandlungsposition und der des Gegenübers.

Unter Druck blockieren: Blockieren bedeutet, dass man nicht die Leistung bringt, die den eigenen Fähigkeiten eigentlich entspricht. Druck tendiert ganz allgemein dazu, diese Wirkung auf den Menschen zu haben.

Druck entsteht nicht nur durch eine Bargeldbelohnung. Alles, was die Wichtigkeit einer bestimmten Leistung erhöht, kann zu dem Druck beitragen.

Viele erkennen, dass sie für das andere Geschlecht am attraktivsten sind, wenn sie sich in einer festen Beziehung befinden und nicht aktiv nach einem Partner suchen. Wenn sie in die Arena steigen und nach einer Beziehung hungern, ziehen sie das Interesse des anderen Geschlechts nicht an.

Wahres Können besteht darin, Dinge zu tun, ohne über sie nachzudenken, bzw. genauer, ohne auf die Details des Vorgangs zu achten. Bsp: Laienmusiker vs. Profimusiker

Charakteristisch für das Blockieren ist, dass der bewusste Verstand versucht, sich in diesen überlernten, automatischen Vorgang einzumischen, der normalerweise ohne Störung durch das Bewusstsein abläuft.

Das Blockieren ist eng mit einem erhöhten Ich-Bewusstsein (Self-consciousness) verbunden. Alles, was vor einer erlernten Leistung das Ichbewusstsein erhöht, wird auch die Chance erhöhen, dass man unter Druck blockiert.

Ein Lob, das beispielsweise auf Äußerlichkeiten abzielt, erhöht das Ich-Bewusstsein einer Person und hat daher das Potential, deren Leistung zu vermindern.

Wenn Menschen die ersehnte Identität verwirklichen, werden sie sich ihrer selbst völlig bewusst, besonders wenn sie von Menschen beobachtet werden, die sie lieben oder mögen.

Dieser langersehnte Wandel der eigenen identität bedeutet im Grunde, dass das Selbst neu definiert wird, was ihm fast zwangsläufig die Aufmerksamkeit anderer entgegenbringt.

Das starke Ich-Bewusstsein, das durch die Realisierung einer gewünschten Identität entsteht, trägt also ganz entscheidend dazu bei, dass Leute blockieren.

Beim Blockieren unter Druck wird nicht die Anstrengung reduziert, stattdessen fallen Fertigkeiten aus.

Nur bei Aufgaben, bei denen es ums Können (im Sinne von Geschicklichkeit) geht, ist das Bewusstsein schädlich.

Druck verstärkt die Tendenz, jedes Detail unseres Leistungsprozesses zu überwachen, was störende Folgen hat.

Das Ich-Bewusstsein nimmt während der Adoleszenz erheblich zu. Vor der Adoleszenz ist Kindern nicht so klar bewusst, wie sie andere sehen.

Wenn sie die meiste Zeit ichbewusst sind, werden sie vermutlich gelernt haben, in diesem Zustand funktionsfähig zu bleiben.

Menschen treffen Entscheidungen, die gute und böse Folgen für sie haben. Sie akzeptieren ein paar unerwünschte Folgen, um auch den Nutzen der Entscheidung zu haben. Bsp Raucher: Unerwünschte Folgen: Krankheit/ Nutzen: Entspannung

Eine Selbstschädigung liegt nur dann vor, wenn auch subjektiv gesehen das, was man bezahlt, mehr ist als das, was man bekommt.

Der Konsum von Drogen führt dazu, dass man sich gut fühlt. Sein zweiter Vorteil besteht darin, dass er hilft der Selbsterkenntnis zu entkommen. Das Bedürfnis, unangenehme, störende oder deprimierende Gedanken zur eigenen Person zu vermeiden, liegt vielen Handlungen der Menschen zugrunde.

Substanzmissbrauch ist also eine Form selbstzerstörerischen Verhaltens, das durch den Wunsch hervorgerufen wird, schlechte Gedanken zur eigenen Person zu vermeiden.