Stefanie Brandl

Frauen in Japan dürfen noch immer nicht Sushikoch werden.

Female Pleasure ist ein Film über 5 starke Frauen, die die 5 Weltreligionen (Christen, Muslime, Juden, Buddhisten, Hinduisten) verkörpern. Der Film spielt in Indien, Kenia, New York/Berlin, Japan, Rom.

Oft haben Geistliche, Gebete geschrieben, die inzwischen als Teil der Religion angesehen werden. Oft sind dies männliche Rabbis und andere, die die Frau als weniger Wert ansehen. Sollen wir wirklich so etwas glauben?

In allen Weltreligionen wird die Frau als schlechter als der Mann betrachtet. Nonnen werden vergewaltigt, genauso wie Mädchen in Indien. Meist sind dann sogar die Frauen Schuld, da sie angeblich mit ihren Reizen spielen.

Beispiel Japan: In Japan wird der Penis vereehrt, aber ein öffentliches Vaginakunstwerk als obszön verurteilt.

Beispiel Christentum: Nonnen werden vergewaltigt und sind dann die Schuldigen. Die Kirche tut nichts dagegen. Sie werden so sehr erniedrigt, dass sie sich schlecht fühlen eine Frau zu sein, ihr eigenes ich verlieren und aufhören selbst zu Denken.

Am nähesten ging mir die Szene, in der anhand einem Knetmodell verdeutlicht wurde, welche Stufen der Genitalverstümmelung/der weiblichen Beschneidung /FGM/Female Genital Mutilation es gibt.

Solange die Frau als weniger Wert gilt, wird sich nichts ändern. Wie kann man etwas tun? Durch Kunst und die Verbindung von Fun und Aufklärung zB durch 1. Musik, (Kino)filme und Fotografie 2. Mangas und Kurzshows 3. offen darüber reden 4. Demo der FGM an Wachsmodell 5. ÖFFENTLICHKEIT

Frauen fällt es schwer sich zu befreien, denn sie leben in einer Gemeinschaft, in der die Kultur gelebt wird. Mütter, Großmütter sind bei der Beschneidung, der Zwangsheirat etc. dabei. Hier auszubrechen, kostet Kraft und meist den Verlust der andersdenkenden Familie.

Auch das Judentum ist eine sehr strenge Religion, es gibt Zwangsheirat und Lust als Frau, hat man nicht zu haben.

Der Abdruck und 3D Druck ihrer Vagina brachte sie vor Gericht.

Eine der schockierendsten Szenen in der Doku war, wie die somalische Aktivistin Leyla Hussein, an einer Wachsfigur die verschiedenen Formen der Beschneidung bei Kindern zeigte.

Sexuelle Erziehung erfolgt häufig über Pornos, in denen Darsteller nur so tun, als ob sie Orgasmen haben. So werden falsche Bilder in den Köpfen der Menschen erzeugt.

In westlichen Ländern lassen sich Frauen inzwischen freiwillig an der Vagina operieren - SCHÖNHEITS OPs!

5 Hauptdarsteller: 1. Amerikanerin Deborah Feldman - Befreiung v. Orthodoxem Judentum und Zwangsehe - NY nach Berlin 2. Ex-Nonne Doris Wagner - Weg zu Familie mit Kind, weg von Vergewaltigungen im Kloster 3. Japanische Künstlerin Roku-Lenaschko - gegen Tabuisierung weiblicher Genitalien, 3D Vagina

Immer wieder werden im Film Zitate aus "Heiligen Schriften" eingeblendet, die Frauen als gefährlich beschreiben, als Menschen, die man zähmen und ggf. züchtigen muss, um die männliche Macht zu bewahren.

Oft werden Religionen als Machtmissbrauch genutzt. Häufigste Todesursache sind Religionen/die Kriege, die aufgrund von Religionen geführt werden.

Im Film geht es weniger um female pleasure als um die Dämonisierung der weiblichen Lust durch Religion, Tradition und Gesellschaft.

Der Dokumentarfilm zeigt, wie überholte religiöse Riten und Traditionen Frauen bis heute zu Opfern machen.

In Indien findet, statistisch gesehen, alle 20 Minuten eine Vergewaltigung statt. In Afrika werden mit Rasierklingen Klitoris und Schamlippen entfernt, damit Frauen nie sexuelle Erfüllung finden.

Love Matters ist eine der ersten Websites in Indien, über Liebe und gleichberechtigte Beziehungen. Sie hat inzwischen Millionen Leser.

Filmkritik auf TrustTheGirls: Solange es im Biologie-Unterricht nur um die Fortpflanzung und sexuell übertragbare Krankheiten geht, das Wort Vulva in keinem der Aufklärungsbücher steht und Muschi als Schimpfwort gilt, solange kann man nicht von sexueller Gleichberechtigung in westlichen Ländern sprechen.

Die Folgen für die 5 mutigen Frauen sind: Sie zahlen einen hohen Preis – 1. sie werden öffentlich diffamiert, verfolgt und bedroht 2. von ihrem ehemaligen Umfeld verstoßen 3. von Religionsführern und fanatischen Gläubigen mit dem Tod bedroht

The concept of love does not exist in India. (Indische Hauptdarstellerin, Viatika Yada)

Der Film bringt auch für die, die denken, sie wissen schon viel über das Thema, Neues mit sich. Insbesondere die 5 persönlichen Geschichten, gehen einem nahe. Der Film motiviert gleichzeitig etwas zu tun und diese 5 starken Frauen bei ihrem Kampf zu unterstützen.