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Benno Kraushaar

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Jahrhunderte lang trug die Vorstellung romanischer Liebe den Keim der Revolution gegen Vernunft und Konventionen in sich sowie die Furcht vor dem Unbekannten. Der Spätkapitalismus zieht ihr diese beiden Krallen und verwandelt sie in ein Spiel, das nicht weniger abgekartet ist als jede Zwangsheirat.
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Digitales Dating – Liebe und Sex im Zeitalter des Internets
Das Internet schreibt heute ganze Liebesgeschichten: Vom Kennenlernen über den Seitensprung zur organisierten Racheaktionen und anschließenden Seelsorge bis hin zur Scheidung – für alles gibt es einen Anbieter und noch einen, der für uns die verschiedenen Anbieter vergleicht.
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Digitales Dating – Liebe und Sex im Zeitalter des Internets
Datingportale sind Maschinen, die durch Ein- und Ausschlussverfahren die Partnersuche regulieren sollen – unverbindlich und ganz individuell. Da bei so viel Kontrolle aber nichts dem Zufall überlassen werden darf, gehören Maskerade und Spionage zum digitalen Datingalltag.
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Digitales Dating – Liebe und Sex im Zeitalter des Internets
Datingportale setzen allein in Deutschland seit 2006 jedes Jahr mehr als 100 Millionen Euro um, Tendenz steigend. Verständlich, dass Großkonzerne um die Gunst der Nutzer buhlen, deren Daten bei Übernahmegeschäften den Besitzer wechseln. Wer mitliest, weiß niemand.
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Digitales Dating – Liebe und Sex im Zeitalter des Internets
Die Maschinen tun mehr, als bei der Partnersuche zu vermitteln. Sie zerlegen ihre Nutzer in Schokoladenseiten, sexuelle Vorlieben, politische Ansichten etc. und stellen somit Kontakt zwischen virtuellen Informations-Profilen her, die den Menschen dahinter als Objekt der Begierde ersetzen.
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Digitales Dating – Liebe und Sex im Zeitalter des Internets
Warum sich beschweren? Vertrauen in den Zufall ist gut, Kontrolle ist besser. Und schließlich bleibt alles beim Alten: Die einen suchen schnellen Sex, die anderen die Liebe fürs Leben und wie immer gibt es keine Garantien. Somit hätte sich wieder einmal alles geändert, damit es bleibt, wie es ist.
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Digitales Dating – Liebe und Sex im Zeitalter des Internets
Die Aufgabe der Psychoanalyse bestand einst darin, den Menschen zu ermöglichen, ihr Begehren gegen eine repressive Gesellschaft zu verteidigen. Heute muss ihre Aufgabe darin bestehen, den Menschen gegen das Gebot, genießen zu müssen, zu verteidigen.
The End of Dissatisfaction? Lacques Lacan and the Emerging Society of Enjoyment
Aus den Boxen der Genuss-Gesellschaft schallen ihre Slogans: „Du darfst“, „Du willst es, du kriegst es!“, „Enjoy the real thing!“, „Du willst es doch auch“, „Have it your way“… #wirmüssennurwollen
The End of Dissatisfaction? Lacques Lacan and the Emerging Society of Enjoyment
Der Spätkapitalismus verspicht Genuss ohne Reue. Alkoholfreies Bier und zuckerfreie Schokolade suggerieren Genuss ohne Nebenwirkungen und Bio-Bananen lassen uns glauben, wir täten beim kau(f)en etwas für die Umwelt.
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The End of Dissatisfaction? Lacques Lacan and the Emerging Society of Enjoyment
Das Versprechen völliger Befriedigung ist eine Illusion, die in dem großen Interesse der Genuss-Gesellschaft am Virtuellen, an Simulationen und Abbildungen aller Art, sichtbar wird. #facebooktinderinstagram
The End of Dissatisfaction? Lacques Lacan and the Emerging Society of Enjoyment
Die Maxime der Genuss-Gesellschaft ist die Unmittelbarkeit, die direkte Verfügbarkeit all dessen, was als Quelle des Genusses dienen könnte. Dementsprechend bekämpft die zeitgenössische Philosophie auch die Metaphysik und begeistert sich für alles Greifbare. #newmaterialism
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The End of Dissatisfaction? Lacques Lacan and the Emerging Society of Enjoyment
Die Genuss-Gesellschaft hat die Arbeit abgeschafft: Hackordnungen werden durch flache Hierarchien ersetzt, Arbeitsplätze werden zu Wohlfühloasen und Vorgesetzte zu Kollegen. #MachdeinHobbyzumBeruf
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The End of Dissatisfaction? Lacques Lacan and the Emerging Society of Enjoyment
Je mehr man genießen muss, desto weniger kann man genießen. Angesichts grenzenloser Optionen lauert hinter jeder Wahl eine Fehlentscheidung; das Ergebnis ist zwangsläufig Unzufriedenheit.
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The End of Dissatisfaction? Lacques Lacan and the Emerging Society of Enjoyment
Schlimm ist, nicht genießen zu können; noch schlimmer ist, wenn der Nachbar es kann. Der Genuss des Anderen wird verdächtig und als Bedrohung wahrgenommen. Daraus resultieren, Neid, Apathie und offene Gewalt.
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The End of Dissatisfaction? Lacques Lacan and the Emerging Society of Enjoyment
Die Zyniker, die über den Dingen schweben und von oben die Genuss-Gesellschaft verspotten, ergötzten sich an ihren Höhenflügen und gehen dabei der Genuss-Logik ebenso auf den Leim, wie die armen Teufel, die sie verspotten.
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The End of Dissatisfaction? Lacques Lacan and the Emerging Society of Enjoyment
Die Vorstellung völliger Befriedigung ist eine Illusion. Nur wer akzeptiert, dass jeder Genuss sein Ende hat, und sich die Mängel, die er wie alle anderen leidet, eingesteht, kommt in der Realität an und wird genuss- und empathiefähig.
The End of Dissatisfaction? Lacques Lacan and the Emerging Society of Enjoyment

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