Das Buch vom Glücklichsein - Jorge Bucay

Eine Karte ist immer etwas anderes als die Landschaft selbst.

Es geht nicht darum anzukommen. Es geht um den Weg dorthin. Eigentlich ist nichts von Bedeutung, außer dem Weg.

Denn früher oder später kommen wir nicht umhin zu akzeptieren, dass wir selbst für unser Glück verantwortlich sind.

Es hängt vor allem von uns selbst und weniger von den äußeren Umständen ab, ob wir glücklich sind oder nicht.

Ich kann nicht glücklich sein, wenn ich nicht weiß, welchen Anteil ich selbst an dem habe, was mir widerfährt.

Ich kann nicht glücklich sein, wenn ich bei der ersten Schwierigkeit aufgebe.

Ich kann nicht glücklich sein, wenn ich mich in Ignoranz flüchte und nicht einmal erkennen will, dass ich nichts weiß.

Wenn wir lernen würden, unseren Feinden gegenüber geduldig und langmütig zu sein, wäre alles viel einfacher und Mitgefühl und Liebe kämen ganz von alleine.

Die Fähigkeit, eine andere Perspektive einzunehmen, ist eines der wirkungsvollsten Instrumente, die uns zur Verfügung stehen.

Die große Herausforderung auf dem Weg zu mir selbst besteht darin, dass ich zwei Dinge lerne: Wie man etwas anfängt und wie man aus einer Sache wieder herauskommt.

Schwierigkeiten erweisen sich letztendlich als positive Lebensetappen, denn erst durch sie gelangen wir zum Glück.

Vorwärtszugehen bedeutet immer, Dinge zurückzulassen und sich mit Neuem auseinanderzusetzen.

Der Tod ist lediglich eine Veränderung der Daseinsform.

Der Tod ist das Tor zum Leben.

So wie die Liebe hilft, den Hass zu überwinden, zeigt uns der Tod den Wert des Lebens.

Wenn man die Freude aus dem Leben verbannt, kann man weiterleben, auch wenn es nur ein Überleben ist. Doch wenn wir allen Schmerz und Tod vermeiden, laufen wir auch vor dem Leben davon.

Wir sollten Konkurrenz durch Kooperation ersetzen.

Man lernt nur aus dem, was anders ist.

Wenn jemand dasselbe weiß, was ich weiß und ich bis ins Detail mit ihm übereinstimme, kann ich mich zwar gut mit diesem Menschen unterhalten, aber ich werde wenig bis nichts aus dieser Beziehung lernen.

Bin ich glücklich mit dem, was ich tue?

Was bedeutet Glück für mich?

Glück entsteht niemals dadurch, dass man vor etwas davonläuft oder sich gar in die Vergangenheit flüchtet.

Glück ist etwas, das uns für einen kurzen Augenblick das Gefühl gibt, vollkommen zu sein.

Wer auch im Schlechten das Gute sieht, wird sehr wahrscheinlich auch in schwierigen Momenten glücklicher sein.

Denn was würde aus unseren Wünschen und Zielen, wenn sie nie zur Handlung werden?

Zeigarnik Effekt: Jedes gefasste Ziel erzeugt eine bestimmte Menge an Motivationsenergie, die erst aufgebraucht ist, wenn die zu erledigende Aufgabe abgeschlossen ist.

Ein Wunsch erhält erst dann Sinn, wenn es gelingt, ihn in eine Handlung zu überführen.

Hinter allem, was ich tue oder nicht tue, steckt ein Wunsch, ob ich um diese weiß oder nicht.

Es ist nicht der Besitz an sich, der uns glücklich macht, ganz gleich, wie viel wir haben. Vielmehr scheinen wir grundsätzlich dazu zu neigen, unzufrieden zu sein, wenn der Nachbar ein bisschen mehr hat.

Wirklich zu leben heißt, der zu sein, der ich wirklich bin, unabhängig davon, wer du bist und was du von mir erwartest. Deine Gegenwart kann mir Anregung und Bestätigung geben, aber sie definiert mich nicht.

Wirklich zu leben bedeutet, alle Identitäten hinter sich zu lassen, die man für andere geschaffen hat. Die Rolle aufzugeben, die man spielt, um zu einer bestimmten Gesellschaft zu gehören.

Mach ich, was ich will, oder versuche ich, es anderen recht zu machen?

Du kannst nicht bekommen, was du willst? Gut. Du kannst es nicht ersetzen? Gut. Dann vergiss es?

Wenn man vereinfacht, bleibt es jedem selbst überlassen, einen Gedanken so lange zu komplizieren, bis er der eigenen Art zu denken entspricht. Aber wenn man die Dinge zu kompliziert macht, sind manche vielleicht nicht in der Lage, sie genügend zu vereinfachen.

Der Schmerz ist ein Lehrmeister. Er ist da, um uns den Weg zu zeigen.

Je mehr Erwartungen wir haben, desto weniger gehen in Erfüllung und desto weniger Dankbarkeit empfinden wir.

Wenn du nicht in einer Welt voller Erwartungen leben willst, dann hör auf, dich zu vergleichen.

Boshaftigkeit ist die Folge von Unwissenheit. Und Unwissenheit ist die Folge mangelnder Bildung. Boshaftigkeit bekämpft man durch Bildung, Bildung und noch mehr Bildung.

Unser Glück hängt viel stärker von unserer Lebenseinstellung ab als von äußeren Umständen oder den biochemischen Reaktionen der Neurotransmitter, die wir geerbt haben.

Der Weg gibt die Richtung vor. Und eine Richtung zu haben ist so viel mehr wert als das Ergebnis.

Es sind diejenigen am unglücklichsten, die ständig mit sich selbst beschäftigt sind.

Wenn ich auf meinem Weg bin, ist erst einmal nicht das Ziel wichtig, sondern die Richtung, in die ich gehe.

Wenn man auf dem richtigen Weg ist, hat man das beruhigende Gefühl, nicht verloren zu sein, und die Sicherheit, in eine gute Richtung zu gehen.

Die vier Glückstypen: Die Suche nach Spaß. Das Streben nach Macht. Das Streben nach Höherem. Eine Mission haben.

Wenn eine Aufgabe kein Ziel ist, das du sofort erreichen kannst, wird sie zum Sinn des Lebens. Sie gibt deinem Leben eine Richtung.

Vielleicht weißt du nicht, wo du bei deiner Suche nach dem richtigen Weg anfangen sollst. Aber wichtig ist, dass du nicht stehen bleibst.

Ich kann nur Freude an etwas haben, wenn ich es so akzeptiere, wie es ist.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten: innerlich zu wachsen oder zu altern. Wer der Vergangenheit nachhängt, ohne nach vorne zu schauen, wird alt.